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AStA

Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert gibt es an deutschen Universitäten die Einrichtung des ASta ("allgemeiner Studierendenaussschuss"). Diese fungiert als eine Art Exekutive der Studentenschaft. Die Mitglieder des AStA werden für jeweils ein Jahr - oder seltener: ein Semester - in ihr Amt gewählt, entweder vom Studierendenparlament oder an kleineren Unis direkt von den Studenten. An einigen Universitäten besteht ein dem AStA vergleichbares Organ unter anderen Namen, zum Beispiel als "Studentenrat".

Zu den Aufgaben des AStA gehört die Betreuung verschiedener Referate, die zum Teil entsprechend der gewählten Mehrheit, bei Minderheitenreferaten häufiger aus der betreffenden Minderheit direkt besetzt werden. Zu den Minderheitenreferaten gehören je nach Universität Schwulen- und Lesbenreferate, Referate für ausländische Studenten und solche für die Wahrung der Rechte von Frauen. Im Grunde genommen führt der allgemeine Studierendenrat die Geschäfte der Studentenschaft und befasst sich mit den Aufgaben, die ihm vom Studierendenparlament, falls eines existiert, anvertraut werden.

Ist kein Studierendenparlament vorhanden, fallen dessen Aufgaben direkt mit denen des AStA zusammen. Außerdem gehören in das Gebiet des AStA an vielen Universitäten auch Dienstleistungen wie die Organisation und Pflege des sogenannten Semestertickets, das Beschaffen des alltäglichen Bedarfs der Studierenden (Schreibwaren, Präparierbestecke, ...) und die Organisation kultureller, politischer und sozialer Treffen und Ereignisse. Auch Bafög-Beratung und die Möglichkeiten finanzieller Unterstützung für Studierende in schwierigen Lagen wird teilweise durch den AStA geregelt.

Darüber hinaus vertritt der AStA die Studierendenschaft gegenüber anderen Gremien an der jeweiligen Hochschule und ist verantwortlich für die Wahrung der Interessen der Studierenden. Allerdings sind die Studenten in den meisten Universitätsgremien nur mit 20-25 Prozent der Stimmen vertreten, wohingegen die Lehrenden über die absolute Mehrheit verfügen. Deswegen fühlen sich Studenten aktuellen Umfragen zufolge häufig schlecht vertreten, und die allgemeine Wahlbeteiligung ist an den meisten Universitäten eher gering.

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