Im Rahmen des Bologna-Prozesses wurde auch das European Credit Transfer System (ECTS) eingeführt, das die Vergabe von Punkten für Module in Studiengängen mit Bachelor- und Masterabschluss beinhaltet.
Einheitliches Europa
Schon seit Ende der 1980er Jahre wurde ein Leistungspunktesystem in Europa getestet, ursprünglich zur Erleichterung des Hochschulwechsels im Rahmen des Erasmus-Programmes. Heute soll durch Vergabe von so genannten Credit Points für die besuchten Lehrveranstaltungen die Leistungen der Studierenden an allen Hochschulen Europas vergleichbarer und ein Wechsel der Universität während des Studiums leichter und somit attraktiver gemacht werden. Außerdem soll die Transparenz der Inhalte des Studiums mit Hilfe der Credit Points erhöht werden. Synonym zu Credit Points können auch die Begriffe Leistungspunkte oder ECTS-Punkte verwendet werden.
Leistung = Arbeit pro Zeiteinheit
Die Credit Points geben grundsätzlich Auskunft darüber, wie hoch der Arbeitsaufwand ist, den der Studierende in dem Modul zu leisten hat. Dabei entspricht ein Credit Point 25 bis 30 Arbeitsstunden. Innerhalb eines Semesters sollen möglichst mindestens 30 Credit Points erreicht werden, was 750 bis 900 Arbeitsstunden entspricht, um das Studium innerhalb der Regelzeit zu beenden. Ein großer Fortschritt, den dieses System der Credit Points mit sich bringt, ist, dass nun auch die Zeit einbezogen wird, die zum Lernen und für Vor- und Nacharbeitung benötigt wird, was bei früheren Berechnungen nicht der Fall war.
Die Vorraussetzung für die Vergabe von Credit Points ist, dass der Student das Modul erfolgreich beendet hat, also den zu erbringenden Leistungsnachweis bestanden hat. Ist dies nicht der Fall, so werden keine Credit Points vergeben. Die Credit Points sind dabei jedoch nicht die Note des Moduls.